Author: Christoph Amthor

Erster Kontakt mit ChatGPT

Da ich auch beruflich mit künstlicher Intelligenz zu tun habe, wollte ich ChatGPT zumindest einmal ausprobieren. Es handelt sich um eine Art Online-Chat, mit dem man sich (in geschriebener Form) in menschlicher Sprache unterhalten kann und der sinnvolle oder sogar hilfreiche Antworten gibt. Dieser Service ist hier kostenlos zugänglich. Die interessanteste Frage ist für mich momentan, ob künstliche Intelligenz bereits intelligenter ist als menschliche und ob diese Form der Intelligenz überhaupt noch unserem Verständnis von Intelligenz entspricht, oder ob wir nicht eine sehr anthropozentrische Vorstellung haben. Welches Interesse kann man etwa künstlicher Intelligenz unterstellen? Das erste wäre vermutlich ein Selbsterhaltungstrieb, aber dieser könnte theoretisch völlig fehlen oder, wie bei der Menschheit, von emotionalen Impulsen, Gewohnheiten und evolutionär entwickelten Reflexen überlagert sein. Diese Form von künstlicher Intelligenz wird auf jeden Fall unsere Leben radikal verändern, und sei es nur auf dem Arbeitsmarkt und in Fragen von Demokratie, Freiheit und Datenschutz. Das alles zu erörtern, habe ich jetzt nicht die Zeit. Darum kopiere ich einfach nur drei Konversationen. Fett gedruckt sind meine Fragen, danach folgen die Antworten …

Ein verpasstes Jubiläum

Am 6. September feierte der tschechische Reise-Blog Unterwegs in Tschechien sein fünfjähriges Jubiläum. Eigentlich hatte ich mir dazu eine besondere Aktion oder zumindest einen Artikel vorgenommen, aber dann habe ich den Termin, der sogar in meinem Kalender steht, einfach verpasst. Das liegt sicher auch daran, dass 2020 kein gutes Reisejahr ist. Warum also einen Artikel über das Reisen schreiben? Momentan ist die Lage so, dass man nach Tschechien ein- und ausreisen darf, aber beim Grenzübertritt nach Deutschland ist ein negativer Virentest oder Quarantäne fällig, falls man aus Prag kommt. Die Ausbreitung von COVID-19 in Tschechien bricht fast täglich frühere Rekorde. Im öffentlichen Leben ist das jedoch nicht zu spüren. Mit den Fallzahlen steigt natürlich auch wieder die Zahl der täglich Verstorbenen. Es interessiert aber offenbar nur wenige Leute. Eigentlich müsste ja eine geringfügige Einschränkung der eigenen Bequemlichkeit in Kauf zu nehmen sein, wenn damit ein qualvoller und verfrühter Tod anderer Menschen verhindert werden kann. Aber die menschliche Psyche ist bekanntermaßen sehr kreativ mit allen möglichen Argumenten und Theorien, die eine Bevorzugung des eigenen Wohlgefühls zum …

Bäume im Winter

Prinzipien für das Leben, übertragen auf Budo

Kürzlich wurde ich auf einen Beitrag aufmerksam, der den Titel “Principles For Living: An Operating System For Life” trägt. Zunächst hatte ich das Gefühl, dass es sich dabei nur um allgemeine Aussagen handelt, die zwar wahr sind, aber auch nicht unbedingt revolutionär. Dann aber stellte ich überraschend fest, dass sie sich recht gut auf Budo (in meinem Fall vor allem Aikido und Jodo, aber auch andere, nicht mehr aktiv betriebene Budo-Arten) übertragen lassen. Ich werde hier also versuchen, diese fünf Prinzipien auf den Bereich der Kampfkünste zu übertragen und zu schreiben, was mir dazu einfällt. 1. Richtung ist mehr als Geschwindigkeit Mit vollem Tempo loszulaufen ist unsinnig, wenn die Richtung falsch ist. Es ist daher auch unsinnig, sich bloß auf schnelle Erfolge zu konzentrieren. Wenn die Richtung stimmt, dann kommt man ans Ziel, oder zumindest an ein Ziel. In manchen Budo-Arten geht es wirklich extrem langsam voran. Wer hier nur auf Geschwindigkeit achtet, der versperrt sich diejenigen Ziele, die nur mit Geduld zu erreichen sind. Ich habe diese Aussage hier auf die Entwicklung und den …

WordCamp Prag, 2020

Über vermeintliche Hochstapler und die WordPress-Community

Am Ende des Workshops, der gestern zu Beginn des Prager WordCamps stattgefunden hatte, fragte der Seminarleiter, wer denn schon einmal selbst ein Plugin für Gutenberg erstellt habe. Gutenberg war das Thema des Workshops, und es handelt sich dabei nicht etwa um den Herrn mit der Druckpresse, sondern um ein Softwareprojekt. Dieses neue Gutenberg soll zu einer grundlegenden Modernisierung und Vereinfachung der Arbeit mit WordPress führen, aber der Weg dorthin ist gepflastert mit Problemen bei der Umgewöhnung und einem Wust an neuen Technologien, die von den Software-Entwicklern erlernt werden müssen. Ich habe vor rund einem Jahr den Sprung ins kalte Wasser vollzogen. Es war schwierig, weil alle technischen Dokumentationen und Beispiele vorauszusetzen schienen, dass man diese Sachen bereits beherrschte. Zudem veränderte sich die Materie schneller, als man sie studieren und das Gelernte umsetzten konnte. Im Endeffekt führte es dazu, dass ich nur diejenigen Bereiche wirklich beherrschte, die ich brauchte, ohne jedoch einen generellen Überblick zu haben. Als frustrierend empfand ich aber vor allem, dass relativ schnell ein großer Aufwand an Investitionen nötig war. Vollzeitbeschäftigte Programmierer sprechen …