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black and brown wooden chair near green potted plant during daytime

Ein paar Gedanken zu einem selbstbestimmten Umgang mit neuer Technologie

Die Idee zu diesem Text ist mir kürzlich gekommen, weil ich viele Personen kenne, die der Entwicklung und Verbreitung von Künstlicher Intelligenz sehr skeptisch gegenüber stehen, dabei aber wenig Möglichkeiten sehen, überhaupt Einfluss zu nehmen. Die ungeheure Macht dieser neuen Technologie steht der immensen Machtlosigkeit großer Teile der Bevölkerung gegenüber, denen es nicht gegeben ist, zu entscheiden, welche Rolle sie in ihrem Leben spielt. Statt jetzt Argumente des Für und Wider durchzugehen, wofür ich nicht qualifiziert bin, habe ich mir überlegt, ob es nicht allgemeine Ansätze gibt, wie man mit neuen Technologien umgehen kann, die einem nicht geheuer sind. Denn grundsätzlich ist diese Erscheinung nicht neu und sie wird mit KI auch nicht enden. Mir ist dabei ein Verein eingefallen, der mit Freiwilligen ein Café in einem Bergdorf betreibt. Veranstaltungshinweise werden per Newsletter verschickt. Wer vor Ort lebt, braucht aber weder Internet noch Smartphone. Vom Internet wird also nur derjenige Teil verwendet, der einen zusätzlichen Nutzen bringt. Es gibt weder Chats noch Online-Meetups, weder Online-Essens- oder Kaffeebestellungen oder Reservierungen, und vielleicht existiert auch die Mitgliederliste …

Der Schuss auf die Mönche: Wie Kameras unser Verhältnis zu Burma bestimmen

(Erstabdruck im Jahrbuch Friedenskultur 2008) Hatte die visuelle Entsprechung zum Begriff Burma1 in unserem Kulturraum bislang vor allem in exotisch schönen Fotos der Reiseprospekte bestanden, so hat sich dieses Land spätestens seit der “Safranrevolution” und dem Zyklon “Nargis” vom touristischen zum überwiegend journalistischen Produkt gewandelt. So interessant das Phänomen Burma aus medienwissenschaftlicher Sicht ist, so bestürzend sind aber auch die Implikationen, wenn wir an die Schicksale einiger Millionen Burmesen denken. Aufschlussreich dürfte zudem sein, was diese Mechanismen für globales gesellschaftliches Engagement im allgemeinen bedeuten. Burma gehört dabei entgegen einiger Klischees durchaus nicht zu den Ländern, das moderne Kulturtechniken erst zu lernen bräuchte. Das Zeitungswesen etwa kann dort eine weit zurückreichende Tradition vorweisen, die sich auch außerhalb der britischen Kolonien in vielfachen Formen manifestierte. Dies ist nicht verwunderlich angesichts der hohen Alphabetisierung, die das Land einer ursprünglich in klösterliche Lebensweise eingebetteten Schulausbildung verdankt. Als vielleicht interessantester Indikator einer frühen burmesischen Presselandschaft ist ein Gesetz zu nennen, das am 15. August 1873 von König Mindon erlassen wurde und das in 17 Artikeln etwas garantierte, was wir heute …