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black and brown wooden chair near green potted plant during daytime

Ein paar Gedanken zu einem selbstbestimmten Umgang mit neuer Technologie

Die Idee zu diesem Text ist mir kürzlich gekommen, weil ich viele Personen kenne, die der Entwicklung und Verbreitung von Künstlicher Intelligenz sehr skeptisch gegenüber stehen, dabei aber wenig Möglichkeiten sehen, überhaupt Einfluss zu nehmen. Die ungeheure Macht dieser neuen Technologie steht der immensen Machtlosigkeit großer Teile der Bevölkerung gegenüber, denen es nicht gegeben ist, zu entscheiden, welche Rolle sie in ihrem Leben spielt. Statt jetzt Argumente des Für und Wider durchzugehen, wofür ich nicht qualifiziert bin, habe ich mir überlegt, ob es nicht allgemeine Ansätze gibt, wie man mit neuen Technologien umgehen kann, die einem nicht geheuer sind. Denn grundsätzlich ist diese Erscheinung nicht neu und sie wird mit KI auch nicht enden. Mir ist dabei ein Verein eingefallen, der mit Freiwilligen ein Café in einem Bergdorf betreibt. Veranstaltungshinweise werden per Newsletter verschickt. Wer vor Ort lebt, braucht aber weder Internet noch Smartphone. Vom Internet wird also nur derjenige Teil verwendet, der einen zusätzlichen Nutzen bringt. Es gibt weder Chats noch Online-Meetups, weder Online-Essens- oder Kaffeebestellungen oder Reservierungen, und vielleicht existiert auch die Mitgliederliste …

Die Zumutung eines permanenten virtuellen Nicht-Ichs

Kürzlich ist es schon wieder passiert, dass jemand davon ausging, eine auf Facebook gepostete Nachricht sei mir persönlich zugestellt worden. Immer wieder wird der virtuelle Raum von Netzwerken, die sich im Besitz von Firmen befinden, entweder mit einem allgemeinen öffentlichen oder mit meinem persönlichen privaten Raum verwechselt. Facebook ist nichts von alledem, sondern allenfalls eine disziplinierte Öffentlichkeit mit ein paar Bereichen eingeschränkter Zugänglichkeit. Zuweilen geht es um „private messages“ in dem Facebook-internen Chat, manchmal aber auch Beiträge in Facebook-Gruppen, die dort für mich und andere hinterlegt wurden. Es wäre natürlich möglich, mich regelmäßig anzumelden und nachzusehen, was dort Neues eingetroffen ist, wie es auch möglich wäre, mir die App auf meinem Smartphone zu installieren, so dass ich virtuell immer „dort“ wäre. Mir käme aber gerade diese permanente Anwesenheit so vor, als trüge ich eine elektronische Fußfessel. Zu der Überwachbarkeit mit meiner Einwilligung käme erschwerend auch die permanente Erreichbarkeit hinzu, wann immer ich das Internet benutze. Die Standard-Reaktion von vielen Datenschutz-Extremisten ist nun der Ruf, man solle sich entweder völlig abkoppeln oder zumindest auf bessere Angebote …